INTERVIEW EHRENMITGLIED

"Radiologe - und nichts anderes"

Geradlinig und zielgerichtet: Professor Reinhard Loose hat zwar den Lokführer-Berufswunsch an den Nagel hängen müssen, aber die Radiologie und Physik konnten nur davon profitieren, denn er hat diese Fächer seit Beginn seiner Laufbahn intensiv geprägt. Bis April 2016 leitet er die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Nürnberg Nord. Im Mai verleiht ihm die DRG die Ehrenmitgliedschaft.

Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Klassisch: Lokomotivführer auf einer Dampflok!

Prof. Reinhard LooseProf. Reinhard LooseWarum haben Sie sich für die Medizin entschieden?

In der Schule hatte ich keinerlei Gedanken an die Medizin. Mein erster Studienwunsch nach dem Abitur war und wäre heute noch die Naturwissenschaft, speziell Physik oder Elektrotechnik.

Warum Radiologie?

Während meiner Diplomarbeit und Promotion in Kernphysik habe ich mehrere Jahre an einem interdisziplinären Strahlenzentrum unter anderem mit Medizinern zusammengearbeitet. Die Radiologie erschien mir hiernach als das spannendste Anwendungsszenario der Physik und insbesondere Strahlenphysik. Ich habe also das Medizinstudium vom ersten Tag an mit dem Ziel begonnen Radiologe zu werden – und nichts anderes.

Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken: Welche Schlüsselereignisse waren für Sie prägend?

Erstens die Widerlegung meines Vorurteils, dass man mit der Magnetresonanztomographie außer Spektroskopie auch klinisch brauchbare Bilder machen kann und zweitens die erste selbständig und allein durchgeführte Intervention!

Bis heute engagieren Sie sich für die Anliegen der Radiologie. Was treibt Sie an?

Es gibt viele junge und gute Radiologen, denen ich in Bezug auf die Interpretation in der Bildgebung nichts mehr beibringen kann. Es liegt mir aber am Herzen jenseits von Bildgebung und Interventionen Wissen zu physikalischen und technischen Grundlagen der Radiologie sowie zum Strahlenschutz zu vermitteln, was häufig in der klinischen Ausbildung zu kurz kommt. Auch die Präsenz der Radiologie in nationalen und internationalen Gremien ist für mich sehr wichtig, da hier leider Radiologen zunehmend Seltenheitswert besitzen.


Wie lenken Sie sich vom Radiologie-Alltag ab?

Prof. R. Loose in der Angio in MannheimProf. R. Loose in der Angio in MannheimSchwimmen, Radfahren, Kino und soweit möglich mit meinem 62 Jahre alten Motorrad fahren. Ohne daraus unbedingt Kraft tanken zu können, entspanne ich mich aber auch oft und gern mit meinen sieben Enkelkindern.

Was raten Sie jungen Kollegen, die heute am Anfang ihrer Karriere als Radiologen stehen?

„Planen“ Sie nicht eine Karriere über mehrere Jahre, das führt nur zu Frust, wenn etwas anders läuft! Lassen sie die klinische Radiologie in all ihrer Faszination auf sich einwirken, und ergreifen sie spontan die Anwendungsgebiete oder wissenschaftlichen Themen, die sie am meisten faszinieren. „Der Weg ist das Ziel“. Bleiben sie trotz RIS, PACS und aller modernen Technik in Fragen der Bildgebung und bei Interventionen immer der wichtigste Ansprechpartner für Patienten und Kliniker.

Einladung

zum 97. Deutschen Röntgenkongress von Kongresspräsident Prof. Dr. Peter Landwehr
mehr

Fachkunde 2016

Sie können auf dem RöKo 2016 Ihre Fachkunde nach RöV aktualisieren
zu den Fachkunde-Infos

Willkommen in Leipzig!

Diese Stadt hat viele Facetten. Lernen Sie sie kennen - in unserem Film!
zum Film

Hellste Köpfe

Die Anmeldung zum Patenschafts-programm ist ab sofort geöffnet!
www.hellste-koepfe.de